Der Standard des Sloughi

FCI-Standard  Nr. 188 / 27.04.1998 / D
      Zeichnung: Ingeborg Schritt

Kopf:

Von der Seite gesehen ist der Kopf langgestreckt, elegant, fein, jedoch ausreichend kräftig. Von oben gesehen bildet er einen sehr langgestreckten Keil, wobei der Schädel den breitesten Teil ausmacht, der sich dann bis zu der vom Nasenschwamm gebildeten Spitze hin verjüngt.

Oberkopf

Schädel: Ziemlich breit und von der Seite gesehen flach; von Ohr zu Ohr misst er 12 bis 14 cm. Im hinteren Teil ist er deutlich abgerundet und an den Seiten harmonisch geschwungen. Die Augenbrauenbogen treten wenig hervor, die Stirnfurche ist kaum ausgebildet und das Hinterhauptbein und der Hinterhauptstachel sind knapp sichtbar. Stop: Wenig ausgeprägt.

Gesichtsschädel

Nasenschwamm: Schwarz, kräftig genug, um nicht spitz zu erscheinen; Nasenflügel weit geöffnet; da keine knöcherne Basis ihn stützt, fällt er andeutungsweise ab.

Fang: In Form eines ohne Übertreibung langgestreckten Keils, von deutlich gleicher Länge wie der Oberkopf. Der Nasenrücken verläuft von seiner Verschmelzung mit dem Oberkopf an gerade.

Lefzen: Fein und schmiegsam, den Unterkiefer gerade eben bedeckend. Der Lippenwinkel soll so wenig wie nur möglich sichtbar sein.

Kiefer/Zähne: Zähne normal, Kiefer kräftig und regelmäßig. Scherengebiss.

Augen: Groß, dunkel, gut in den Augenhöhlen eingefasst, gelegentlich durch eine leichte Schräge der Augenlider ein wenig verdeckt. Ihr Ausdruck ist sanft, ein wenig traurig, der Blick wie voll Heimweh. Bei hellem Haarkleid kann das Auge bernsteinfarben sein. Die Lidränder sind pigmentiert.

Ohren: Hoch angesetzt, etwas über der Augenlinie, hängend, gut am Kopf anliegend, nicht zu groß, von dreieckiger Form, an der Spitze leicht abgerundet.

Hals: Lang, gut abgesetzt, Oberlinie leicht gebogen; seine Länge entspricht deutlich der Länge des Kopfes. Die Haut ist fein, recht straff, ohne Wamme. Das Haar ist kurz.



Körper

Obere Profillinie: Sanft und harmonisch geschwungen, mit gut vorstehenden Hüften, deren Höhe der Widerristhöhe entspricht oder diese leicht übertrifft.

Widerrist: Gut vorstehend.

Rücken: Kurz, fast waagerecht.

Lenden: Kurz, trocken, breit und leicht gewölbt.

Kruppe: Knochig, breit, schräg ohne stark abzufallen.

Brust: Nicht zu breit; in der Tiefe reicht sie kaum bis zu den Ellenbogen. In der Länge ist sie gut entwickelt. Die Rippen sind flach.

Untere Profillinie und Bauch: Brustbein lang und hochgezogen, Bauch und Flanken gut aufgezogen. Die untere Linie bildet einen regelmäßigen Bogen, sie ist weder abgehackt noch übermäßig aufgezogen.

Rute: Dünn, hager, in der Verlängerung der Kruppe angesetzt und unterhalb der Rückenlinie getragen. Sie soll mindestens bis zum Fersenhöcker reichen. In der Ruhe zeigt das Rutenende eine ausgeprägte Biegung.

Gliedmaßen

Vorderhand: Allgemeines: Vollkommen gerade und senkrecht.

Schultern: Lang und schräg.

Oberarm: Kräftig.

Unterarm: Knochig und muskulös.

Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß: Biegsam und kräftig.

Hinterhand: Allgemeines Von hinten gesehen gerade und senkrecht; Muskeln flach; Sehnen abgesetzt.

Oberschenkel: Flach und muskulös.

Unterschenkel: Lang und gut bemuskelt.


Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt.

Hintermittelfuß: Kräftig, ohne Afterkrallen.

Pfoten: Mager, länglich-oval, bei vielen leichten Sloughis deutlich die Form einer Hasenpfote annehmend. Die beiden mittleren Zehen sind deutlich länger als die anderen. Die Krallen sind schwarz oder farbig.

Gangwerk:

Gangarten Schritt, Trab und Galopp. Die Bewegung soll geschmeidig und leichtfüßig sein, die Schritte aus- und raumgreifend.

Haut: Sehr fein, gut am Körper anliegend, ohne Falten oder Wamme.

Haarkleid

Haar: Sehr kurz, dicht und fein.

Farbe: Alle Tonschattierungen von hell-sandfarben bis zu rotsandfarben; mit oder ohne schwarze Maske, mit oder ohne schwarzen Mantel, mit oder ohne schwarze Stromung, mit oder ohne schwarze Wolkung.

Größe

Widerristhöhe: Für Rüden: 66 - 72 cm. Für Hündinnen 61 - 68 cm.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

- Schlechtes Verhältnis zwischen Widerristhöhe und scapulo-ischialer Körperlänge - Kopf und Körper etwas schwerfällig. Stop zu stark oder zu wenig betont - Augen zu hell - Rücken nicht horizontal - Kruppe schmal, ungenügend oder allzu schräg - Bauch wenig aufgezogen - Runde Rippen - Brust zu kurz, im Profil abgehackt oder zu stark gewölbt - Rute zu kurz, zu stark behaart oder schlecht getragen - Rundlich vorspringende Muskeln - Haar rau und grob - Kleines weißes Abzeichen an der Brust
Ausschließende Fehler: - Körper eindeutig länger als hoch, Hüften tiefer gelegen als der Widerrist - Depigmentierte Stellen an den Schleimhäuten - Vor- und Rückbiss - Gerade stehende oder mit gekippten Spitzen aufgerichtete Ohren, zu lange Ohren,

zurückgeworfene Ohren (Rosenohren) - Halblanges Haar - Gliedmaßen und Rute mit Fransen - Weiße Stiefel, größere weiße Abzeichen.

- Nicht standardkonforme Farbe  N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Kurzer geschichtlicher Abriss:

Der Sloughi ist seit Jahrhunderten in Nordafrika heimisch. In Marokko, für den Standard verantwortliches Land, ist er zur Zeit in größerer Zahl vorhanden. Er kommt nur kurzhaarig vor.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Durch sein Aussehen, die Feinheit seiner Gewebe und die Trockenheit seiner Muskulatur ist seine Gesamterscheinung die eines sehr rassigen und eleganten Hundes.

Wichtige Proportionen:

Bei einem Rüden von der Idealgröße von 70 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 67 - 68 cm betragen. Bei einer Hündin von der Idealgröße von 65 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 62 - 63 cm betragen.

Die scapulo-ischiale Körperlänge verhält sich zur Widerristhöhe wie 9,6 zu 10 (0,96).

Die Tiefe der Brust verhält sich zur Widerristhöhe wie 4 zu 10 (0,4).

Die Fanglänge verhält sich zur Gesamtlänge des Kopfes wie 1 zu 2 (0,5).

Verhalten/Charakter (Wesen):

Obgleich edel und stolz hängt er sehr an seinem Herrn und verteidigt ihn bei Veranlassung. Mit dem Instinkt des Jägers ausgestattet und zu ausdauernder Anstrengung fähig, schätzt er gleichwohl die bequeme Behaglichkeit eines Heims.

Die drei Farben des Sloughi:

Sandfarben mit schwarzem Mantel, sandfarben und gestromt

1 Unterkiefer
2 Nasenkuppe
3 Nasenrücken
4 Stop
5 Oberkopf
6 Hals
7 Nackenrand d. Halses
8 Widerrist
9 Rist
10 Lenden- oder Nierenpartie
11 Rücken
12 Kruppe
13 Rutenansatz
14 Keule, Oberschenkelpartie
15 Unterschenkel
16 Hintermittelfuß
17 Hinterpfote

18 Sprunggelenk

19 Kniegelenk

20 Rute

21 Hüftgelenk

22 Unterbauch

23 Flanke

24 Seitliche Brustwand

25 Unterbrust

26 Unterarm

27 Vordermittelfuß

28 Vorderpfote

29 Vorderfußwurzelgelenk

30 Ellbogengelenk

31 Oberarmgelenk

32 Vorbrust

33 Schulter- oder Buggelenk

34 Schulter

35 Kehlrand des Halses


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