Als Ingeborg und Eckhard E. Schritt 1971 ihren ersten Sloughi bekamen, ahnten sie nicht, was im Laufe der Zeit daraus entstehen würde.
Es dauerte nicht lange, bis ihr Wunsch nach einem zweiten Sloughi erwachte.
Da man damals nirgendwo Sloughis käuflich erwerben konnte, mussten sie sich ihren zweiten Hund selbst züchten. Der erste Wurf kam am 23. Dezember 1971 zur Welt. Dieser Tag war die Geburtsstunde der Sloughis in Deutschland und der Beginn der Zucht von "Schuru-esch-Schams".
Der unglaubliche Zufall, die Begegnung mit der hellsandfarbenen ersten Sloughi-Hündin Muna aus Marokko, die Faszination ihres sanften Blickes und ihrer ganzen Erscheinung bedeuteten Liebe auf den ersten Blick, eine Liebe zum Sloughi, die bis heute anhält und alles motiviert.
Die Erfolge
Gerne misst man eine Zuchtstätte an ihren Erfolgen. Die Sloughis von Schuru-esch-Schams setzen seit 40 Jahren Akzente in der Ausstellungsszene und im Windhundsport.
Von Anfang an haben die Schritts "Schönheit und Rennleistung" gleichwertig auf ihre Fahnen geschrieben. Die Erfolge der Zuchtstätte auf beiden Gebieten kann man nicht zählen. Es sind zu viele, um aufgeführt werden zu können.
Es gibt keinen Titel, der nicht vielfach errungen wurde. Beispielhaft genannt werden sollen nur die höchsten Titel, die Weltsieger und die Weltrennsieger.
So tragen 71 WELTSIEGER/ WELTJUGENDSIEGER und WELTVETERANENSIEGER den Namen „Schuru-esch-Schams“.
Die Titel wurden errungen in Frankreich, Marokko, Österreich, Dänemark, der Schweiz, Italien, Spanien, Israel, der Tchecheslowakei, Belgien, Finnland, Polen, der Slowakei, den Niederlanden und Deutschland.
Ähnlich ist es mit dem höchsten Titel beim Windhundrennen, dem FCI-WELTMEISTER (ab 1991) und seinem Vorläufer, dem UICL-Rennsieger.
Bisher konnten auf Rennveranstaltungen in ganz Europa diese begehrten Titel 34 mal an Sloughis von Schuru-esch-Schams vergeben werden.
Was steht dahinter?
Jahre der Pionierarbeit....
Ingeborg und Eckhard E. Schritt züchteten als erste in der neueren Zeit Sloughis in Deutschland, sie führten die Rasse bei uns wieder ein.
Bis dahin gab es keine Erfahrungen mit der Rasse Sloughi. Es gab keine Rennzulassung, es gab keine Ausstellungsszene und es gab keine Nachfrage. Überzeugt von der Qualität der arabischen Windhunde nahmen sie die Herausforderung an, die unbekannte Rasse zu betreuen, zu etablieren, sie bekannt zumachen.
Diese Aufgabe bestimmte die folgenden Jahre. So meldeten sie zu Windhundrennen beispielsweise nicht nur ihren Favoriten, sondern vielfach auch alle für ein volles Feld noch fehlenden Hunde. Neue Liebhaber der Rasse zogen mit und engagierten sich und halfen mit, dass der Sloughi in der Windhundszene ein fester Bestandteil wurde. Die Zuchtstätte Schuru-esch-Schams schuf (mit Importen und vielen Auslandsdeckakten) das Reservoir, aus dem Sloughi-Züchter des In- und Auslandes schöpfen konnten und derzeit auch noch profitieren.
Infrastruktur
Ingeborg und Eckhard Schritt haben zu Beginn ihrer Zucht ein großzügiges Heim mit viel Platz für ihre Sloughis gesucht. Dies fanden sie im Taunus bei Wiesbaden, wo sie eine optimale Infrastruktur für ihre Zuchtstätte schufen.
Auf ca. 20.000 qm eingezäuntem Gelände in bevorzugter Alleinlage bieten sie ihren Sloughis in einem parkähnlichen Areal mit umgebendem Waldbestand einen Auslauf nach Herzenslust. Für die heranwachsenden Welpen ist es ein Abenteuer- und Erlebnisgrundstück, wo sie ihre Sinne schulen können und alle Voraussetzungen für ein gesundes Sozialverhalten im Umgang mit anderen Hunden vorfinden.
Als Tierfreunde
Ingeborg und Eckhard Schritt betreuen mit Liebe und Hingabe ihre große Hundefamilie, die im Laufe der Zeit zusammengewachsen ist. Ihre Mitglieder wurden nicht aus bloßem Nutzdenken ausgewählt, sondern neben jungen Tieren mit Ausstellungs- und Renntalent gibt es die, die aus sozialen Gründen bleiben sowie die Lieblinge eines jeden Kindes. Die alten Hunde sind ein fester Bestandteil der Schuru-esch-Schams-Familie und werden besonders sorgfältig umhegt und gepflegt.
Feldforschung ...
Schon 1971 führte sie der Weg ins Ausland, um andere frühe Sloughi-Importe ausfindig zu machen und Informationen zu sammeln. Seit 1972 besteht die Mitgliedschaft im Sloughi-Club Frankreichs, wo wichtige Verbindungen geknüpft wurden und woher auch die ersten Deckrüden stammen. Umfangreiche Grundlagen- und Feldforschung in der nordafrikanischen Heimat der Rasse hielten Ingeborg und Eckhard Schritt für unentbehrlich, wenn man die Rasse kennen, verstehen und ihr in Europa gerecht werden will. Weiteste Entfernungen und extreme Mühen wurden nie gescheut, wenn es um die Sloughis ging.
Davon zeugen u.a. die diversen Reisen durch Nordafrika, wo die Schritts die Sloughis unter ihren jetzigen Lebensbedingungen studiert und dokumentiert haben. Ihr Filmmaterial und ihr Archiv mit zig-tausenden von Fotos sind einzigartig.
Dokumentiert wurden auch viele Etappen der Sloughi-Geschichte der letzten 40 Jahre in Deutschland und dem benachbarten Ausland.
Zucht ...
Ingeborg und Eckhard Schritt haben immer eins im Auge gehabt: Sloughis nicht auf engster Familienlinie zu züchten, sondern mit vielen verschiedenen Blutsanteilen, um für spätere Generationen gesundes und variationsreiches Material zu hinterlassen.
Ihre Zucht steht für den Sloughi in seiner Gesamtheit, d.h. mit allen seinen Standardfarben, so wie sie im Ursprungsland vorkommen, und nicht für einen willkürlich oder nach eigenen Vorlieben einseitig ausgewählten Typ. Schuru-esch-Schams hat seinen Zuchtbestand in einer großen genetischen Breite aufgebaut. Vor sogenannten Risiken (Fremdpaarung, Importpaarungen) schreckten sie nicht zurück, immer in der Zuversicht, dass gute, typische Sloughis auch ebensolche Nachkommen hervorbringen werden.
Von Anfang an haben die Schritts ihr Zuchtziel „Schönheit und Rennleistung“ in die Praxis umgesetzt, indem sie die natürlichen Anlagen der alten arabischen Rasse förderten und in den Mittelpunkt stellten.
Schöne und wesensfeste Sloughis mit gesundem Erbgut sind bis heute das Resultat.
Publikationen
Von Anbeginn ihres Engagements für den Sloughi finden sich umfangreiche Publikationen über den Sloughi und Ergebnisse der Recherchen von Ingeborg und Eckhard Schritt in vielen Zeitschriften in Deutschland und im Ausland, daneben Artikel in den Zuchtbüchern des DWZRV.
Eine Sloughi-spezifische Zeitschrift „SLOUGHI-INTERNATIONAL“ wurde ins Leben gerufen. Auch breiter gestreute kynologische Themenbereiche wurden in Artikeln in Fachzeitschriften behandelt.
Ingeborg und Eckhard Schritt sind Autoren von 3 Windhundfachbüchern in dem naturwissenschaftlich ausgerichteten KOSMOS-Verlag, die auch in Holländisch bzw. Spanisch vorliegen. Fotomaterial von Ingeborg Schritt findet sich darüber hinaus in diversen Windhundbüchern.
Der Veranstalter
Mit der Zucht allein ist für Eckhard Schritt noch lange nicht alles getan, sondern es macht ihm Freude, dem Sloughi-Freundeskreis und anderen Windhundleuten spezifische Veranstaltungen rund um den Hund anzubieten. So richtete er 3 Sloughi-Rallys nach Italien und Ungarn aus. Er organisierte und veranstaltete diverse Züchterseminare und Sloughi-Symposien in Rott, auf dem Eisenberg und in Rengshausen. Dem ersten allgemeinen Sloughi-Treffen 1976 mit dem Verhaltensforscher Eberhard Trumler auf dem eigenen Gelände seiner Zuchtstätte in Hünstetten-Bechtheim/Ts. folgten weitere Sloughi-Meetings.
Eckhard Schritt wirkte auch an diversen Publikationen in der Presse und im Fernsehen zum Thema „Hund“ mit.
Menschliches
Die Schritts sind keine streitbaren Verfechter eigener Interessen, sondern Menschen des Ausgleichs. Es ist ihnen wichtig, mit den Besitzern „ihrer“ Hunde in Verbindung zu bleiben. Dabei stehen sie mit Rat und Tat jederzeit zur Verfügung.
Ingeborg und Eckhard Schritt haben ihre speziellen Schwerpunkte. Während Ingeborg Schritt fotografiert, dokumentiert, Artikel verfasst und die täglichen praktischen Arbeiten leistet, ist Eckhard Schritt der Mann des Gesprächs, der Vorträge und der Organisation.
Man sollte nicht glauben, dass neben dem Engagement für den Sloughi noch andere Hobbys existieren können. Aber da gibt es neben der Passion für das „schnellste“ Tier Nordafrikas auch ein Faible für das „langsamste“: die Schildkröte. Dazu die Liebhaberei für Afrikanische Kunst, für Antiquitäten, für Klassische Musik, für Pflanzen, für Reisen ... und und
Unterstützt
werden Ingeborg und Eckhard Schritt von den Mitgliedern ihrer Familie und den engsten Freunden.
Die drei Kinder Melanie, Daniel und Romina, die seinerzeit mit den Sloughis aufwuchsen, sind selbst des öfteren auf Ausstellung und Rennen mit dabei.
So sind immer viele Hände da, um die Sloughis im Hause zu streicheln oder ganz praktische Arbeiten zu übernehmen.
Unterstützt und motiviert wurden die Schritts aber nicht zuletzt, wie sie sagen, von ihren vielen Freunden und Besitzern ihrer Hunde. Ohne die gleichgesinnten Sloughi-Enthusiasten, die ebenfalls am Aufbau der Rasse gearbeitet und sich windhundsportlich engagiert haben, hätte alles keinen Spaß gemacht.
40 Jahre mit und für die Sloughis
Ein Artikel von Dr. E. Zimmermann, erschienen in der
Zeitschrift „Unsere Windhunde“,
aktualisiert.